Du fühlst dich wie in Watte gepackt, kannst dich nicht mehr konzentrieren, und selbst einfache Entscheidungen überfordern dich? Du fragst dich vielleicht: "Was ist nur mit meinem Kopf los? War ich früher wirklich mal schärfer im Denken?" Diese Gedanken kennst du wahrscheinlich nur zu gut, wenn du mitten in einem Burnout steckst oder gerade aus einem herauskommst.

Lass mich dir etwas sagen, was dich vielleicht überraschen wird: Dein Gehirn ist nicht defekt. Es ist nicht "kaputt" oder "schwach". Was du erlebst, ist ein nachvollziehbarer, wissenschaftlich erforschter Prozess. Dein Gehirn reagiert auf chronische Überlastung genau so, wie es evolutionär programmiert wurde. Nur leider ist dieses uralte System nicht darauf vorbereitet, monatelang oder jahrelang im Dauerstress zu funktionieren.

Wenn du verstehst, was in deinem Kopf passiert, wenn die Erschöpfung kommt, eröffnet sich nicht nur Verständnis für dich selbst, sondern auch Hoffnung: Was verstanden wird, kann auch geheilt werden.

Dein Gehirn im Dauerstress: Das Alarmsystem läuft heiss

Stell dir vor, dein Gehirn wäre ein hochmodernes Sicherheitssystem in einem Gebäude. Normalerweise läuft es ruhig im Hintergrund, überwacht alles, reagiert angemessen auf Bedrohungen und kehrt dann zur Ruhe zurück. Bei chronischem Stress ist es, als würde der Feueralarm pausenlos schrillen, alle Sprinkleranlagen laufen und die Sicherheitskräfte sind in ständiger Aufregung, obwohl das Gebäude längst sicher ist. Dieses System war perfekt für unsere Vorfahren, die kurzen, intensiven Bedrohungen gegenüberstanden. Aber es ist völlig überfordert mit der modernen Welt des chronischen Stresses.

Dein Gehirn unterscheidet nicht zwischen einem wild gewordenen Mammut und einem cholerischen Chef. Die physiologischen Reaktionen sind identisch: Adrenalin schiesst durch deine Adern, dein Herz rast, deine Muskeln spannen sich an. Der Unterschied ist, dass du nach der Mammut-Begegnung entweder weggerannt wärst oder gekämpft hättest und danach zur Ruhe gekommen wärst. Nach dem schwierigen Meeting sitzt du jedoch an deinem Schreibtisch, lässt den Stress in dir brodeln und gehst zum nächsten Termin. Die Aktivierung bleibt bestehen, der Stress staut sich auf.

Dein limbisches System, das emotionale Zentrum deines Gehirns, kennt keinen Unterschied zwischen einem Säbelzahntiger und einem unmöglichen Projekt-Deadline. Die Amygdala, dein persönlicher Bodyguard, schlägt Alarm. Der Hypothalamus, sozusagen der Kommunikationschef, sendet Notsignale durch deinen ganzen Körper. Evolutionär war diese Reaktion perfekt: kurzer, intensiver Stress, dann Erholung. Aber bei Burnout gibt es keine Erholung. Das System läuft monatelang auf Hochtouren, bis es überhitzt. Es ist wie ein Motor, der ständig im roten Bereich läuft und dabei seine eigenen Bauteile zerstört.

Was besonders tragisch ist: Je länger dieser Zustand anhält, desto empfindlicher wird dein Alarmsystem. Die Amygdala wird hyperaktiv und reaktiv. Sie sieht überall Gefahren, auch wo keine sind. Gleichzeitig verliert sie ihre Fähigkeit zur Feinabstimmung. Früher konnte sie zwischen einem echten Notfall und einem ärgerlichen Alltagsproblem unterscheiden. Jetzt behandelt sie beides gleich: mit vollem Alarm. Du reagierst auf ein verlegtes Schlüsselbund mit derselben inneren Panik wie auf eine echte Bedrohung.

Du merkst das auf verschiedene Weise: Du bist hypervigilant, immer auf der Hut, selbst bei harmlosen Situationen. Dein Körper kann nicht mehr zwischen "echter" Bedrohung und alltäglichem Stress unterscheiden. Ein kritisches E-Mail kann dieselbe körperliche Reaktion auslösen wie eine lebensbedrohliche Situation. Dein Nervensystem ist wie ein überempfindlicher Rauchmelder geworden, der schon bei verbranntem Toast Alarm schlägt. Du bist nicht überempfindlich, dein System ist nur völlig überlastet.

Der Cortisol-Teufelskreis: Wenn Stresshormone übernehmen

Cortisol ist eigentlich ein Lebensretter. In akuten Stresssituationen mobilisiert es Energie, schärft deine Aufmerksamkeit und bereitet deinen Körper auf Höchstleistung vor. Es ist wie ein natürlicher Energydrink, den dein Körper selbst produziert. Das Problem entsteht, wenn dieser "Energydrink" niemals aufhört zu fliessen. Bei chronischem Stress wird Cortisol zum Gift, das langsam aber stetig dein System zersetzt. Es ist der Unterschied zwischen einem rettenden Adrenalinschub und einer Dauerinfusion von Stresshormonen.

Stell dir vor, Cortisol wäre ein Feuerwehrhauptmann, der in Notfällen brillant ist: Er mobilisiert alle Ressourcen, koordiniert die Rettungsaktionen und sorgt dafür, dass alles Unwichtige zurückgestellt wird. Aber was passiert, wenn dieser Hauptmann monatelang im Dauereinsatz ist, nie Pause macht, nie zur Ruhe kommt? Er wird übereifrig, macht Fehler, erschlägt Fliegen mit Vorschlaghammern und behandelt jeden kleinen Zwischenfall wie eine Katastrophe. Genau das passiert mit chronisch erhöhtem Cortisol in deinem System.

Vielleicht erkennst du dich hier wieder: Du wachst morgens schon müde auf, obwohl du stundenlang gelegen hast. Tagsüber fühlst du dich gleichzeitig erschöpft und aufgedreht, wie ein Motor, der im Leerlauf viel zu hoch dreht. Abends, wenn du endlich zur Ruhe kommen solltest, rast dein Kopf weiter. Du liegst im Bett, körperlich müde, aber geistig hellwach. Das ist der Cortisol-Rhythmus, der völlig aus dem Takt geraten ist.

Chronisch erhöhtes Cortisol wirkt wie ein schleichender Saboteur in deinem Gehirn. Es schwächt das Immunsystem, stört den Schlaf, kann depressive Verstimmungen verstärken und, besonders relevant für das Burnout-Erleben, beeinträchtigt es massiv deine kognitiven Fähigkeiten. Dein Gedächtnis wird löchrig, deine Konzentration flattert wie ein Schmetterling von Gedanke zu Gedanke, und Entscheidungen zu treffen fühlt sich an wie das Lösen komplexer Rätsel. Das ist keine Einbildung und auch keine Charakterschwäche. Das sind messbare, neurobiologische Veränderungen.

Der präfrontale Cortex: Warum dein Denkzentrum streikt

Der präfrontale Cortex ist sozusagen der CEO deines Gehirns. Er ist verantwortlich für Entscheidungsfindung, Problemlösung, Impulskontrolle und strategisches Denken. Alles, was dich zu einem funktionierenden Erwachsenen macht, läuft über diese Region. Stell ihn dir vor wie einen brillanten Manager, der normalerweise souverän alle Fäden in der Hand hält. Er kann mehrere Projekte jonglieren, langfristige Pläne schmieden und gleichzeitig spontane Probleme lösen. Er ist dein innerer Erwachsener, der rationale Entscheidungen trifft und Impulse kontrolliert.

Aber dieser CEO braucht eine ruhige, ressourcenreiche Umgebung, um optimal zu funktionieren. Chronischer Stress ist wie ein permanenter Feueralarm im Gebäude: Der Manager kann sich nicht konzentrieren, wird ständig unterbrochen und hat keinen Zugang zu den Ressourcen, die er braucht. Die Stresshormone wirken wie ein ständiger Lärm, der seine feinen Denkprozesse übertönt. Gleichzeitig werden die Ressourcen des Gehirns für die Notfallsysteme umgeleitet. Der CEO sitzt plötzlich in einem dunklen Büro ohne Telefon und Computer und soll trotzdem komplexe Entscheidungen treffen.

Bei chronischem Stress wird dieser Manager jedoch systematisch sabotiert. Cortisol und andere Stresshormone wirken wie ein Störsender, der die Kommunikationswege in dieser Gehirnregion beeinträchtigt. Die Folgen spürst du täglich: Du stehst vor dem Kühlschrank und weisst nicht, was du essen möchtest. Du scrollst endlos durch Netflix, ohne eine Entscheidung treffen zu können. Einfache Aufgaben, die früher automatisch liefen, werden zu unüberwindbaren Bergen.

Besonders schwer wiegt die Beeinträchtigung der exekutiven Funktionen. Das sind die Fähigkeiten, die dir helfen, Pläne zu machen, Prioritäten zu setzen und Impulse zu kontrollieren. Vielleicht merkst du, dass du impulsiver geworden bist, schneller genervt, weniger geduldig. Oder du erlebst das Gegenteil: eine lähmende Unfähigkeit, überhaupt noch Entscheidungen zu treffen. Das ist nicht deine Persönlichkeit, die sich verändert hat. Das ist dein überlastetes Denkzentrum, das eine Auszeit braucht. Du kannst dir mit Sofort-Hilfe bei akuter Überforderung erste Linderung verschaffen.

Hippocampus und Gedächtnis: Wo sind meine Erinnerungen hin?

Der Hippocampus ist dein persönlicher Archivar, der neue Informationen sammelt, sortiert und ins Langzeitgedächtnis überträgt. Gleichzeitig hilft er dir dabei, dich in Raum und Zeit zu orientieren. Bei chronischem Stress ist dieser Archivar jedoch völlig überfordert. Es ist, als würdest du ihm ständig neue Akten zuwerfen, während gleichzeitig ein Sturm durch sein Büro fegt. Stell dir vor, ein sorgfältiger Bibliothekar muss plötzlich während eines Erdbebens arbeiten: Alles gerät durcheinander, wichtige Informationen gehen verloren, und das System bricht zusammen.

Besonders dramatisch ist, dass Cortisol direkt die Neuronen im Hippocampus schädigen kann. Es ist wie Säure, die die empfindlichen Strukturen angreift. Bei anhaltendem Stress kann der Hippocampus sogar schrumpfen. Das ist nicht nur eine Metapher, sondern messbar in Gehirnscans. Menschen mit chronischem Stress haben nachweislich kleinere Hippocampi. Die gute Nachricht ist: Diese Veränderungen sind oft reversibel, wenn der Stress nachlässt und die Heilung beginnt.

Du kennst das vielleicht: Du gehst in einen Raum und weisst nicht mehr, was du dort wolltest. Namen von Menschen, die du kennst, fallen dir nicht ein. Du erzählst dieselbe Geschichte zweimal hintereinander, weil du vergessen hast, dass du sie bereits erzählt hast. Diese Gedächtnislücken sind nicht Zeichen einer beginnenden Demenz, sondern Ausdruck eines überlasteten Hippocampus.

Besonders betroffen ist das Arbeitsgedächtnis, also deine Fähigkeit, Informationen kurzfristig zu speichern und zu verarbeiten. Du fängst einen Satz an und vergisst mittendrin, worauf du hinauswolltest. Du liest einen Absatz und merkst, dass nichts davon hängengeblieben ist. Du hörst jemandem zu und driftest gedanklich ab, ohne es zu merken. Das ist frustrierend und kann zu einem Gefühl der Inkompetenz führen. Aber es ist ein vorübergehender Zustand, kein dauerhaftes Defizit. Für tiefere Einsichten in die chronischen Stress-Mechanismen beim Burnout findest du weitere Informationen.

Gehirnregionen bei Burnout und chronischer Erschoepfung Visualisierung der wichtigsten Gehirnregionen bei Burnout: Praefrontaler Cortex, Amygdala, Hippocampus und ihre Funktionsstoerungen durch chronischen Stress und Erschoepfung in Basel. Betroffene Gehirnregionen bei Burnout 🧠 Präfrontaler Cortex Denken Entscheiden ⚠️ Amygdala Angst Alarm 💭 Hippocampus Gedächtnis Lernen Chronische Stressbelastung

Die wichtigsten Gehirnregionen, die bei Burnout durch chronischen Stress beeinträchtigt werden: Der präfrontale Cortex für Denken und Entscheiden, die Amygdala als Alarmzentrum und der Hippocampus für Gedächtnis und Lernen.

Neurotransmitter im Chaos: Wenn die Chemie nicht stimmt

Stell dir vor, dein Gehirn wäre eine riesige Stadt mit einem komplexen Verkehrssystem. Die Neurotransmitter sind wie die verschiedenen Verkehrsmittel: Dopamin ist der Motivations-Express, Serotonin die gute-Laune-Strassenbahn, GABA der Entspannungs-Bus und Noradrenalin der Alarm-Krankenwagen. Bei einem gesunden Gehirn läuft der Verkehr flüssig und koordiniert. Bei Burnout herrscht Chaos auf den Strassen: Staus, Unfälle, ausgefallene Verbindungen und überlagte Krankenwagen, die ständig mit Sirenen durch die Stadt rasen.

Diese neurochemischen Veränderungen sind nicht einfach nur "schlechte Stimmung". Es sind physische Veränderungen in deinem Gehirn, die deine gesamte Wahrnehmung und dein Verhalten beeinflussen. Wenn das Dopaminsystem erschopft ist, fühlst du dich nicht einfach nur unmotiviert, sondern dein Gehirn kann buchstäblich keine Belohnung mehr empfinden. Aktivitäten, die früher Freude bereitet haben, registriert es als neutral oder sogar als belastend. Es ist wie ein Radio mit defektem Empfänger: Die schöne Musik ist da, aber du kannst sie nicht hören.

Dopamin, der Neurotransmitter für Motivation und Belohnung, ist oft chronisch erschöpft. Du spürst das als diese bleierne Schwere, dieses Gefühl, dass nichts mehr Freude macht. Aktivitäten, die früher erfüllend waren, fühlen sich wie leere Pflichtübungen an. Es ist nicht so, dass du keine Lust mehr hast zu leben, es ist eher so, als würde der Motor, der dich antreibt, auf Sparflamme laufen.

Serotonin, das "Glückshormon", ist oft ebenso aus dem Gleichgewicht. Das äussert sich nicht nur in gedrückter Stimmung, sondern auch in gestörten Schlaf-Wach-Zyklen, Verdauungsproblemen und einer generellen Unfähigkeit, dich zu entspannen und wohl zu fühlen. GABA, dein natürliches Beruhigungsmittel, kann seine Arbeit nicht mehr richtig machen, weshalb du dich ständig unruhig und angespannt fühlst, selbst wenn äusserer Stress wegfällt.

Gleichzeitig läuft Noradrenalin, dein internes Alarmsystem, auf Hochtouren. Du bist hypervigilant, ständig in Habachtstellung, auch wenn gar keine Bedrohung da ist. Dein System hat verlernt zu unterscheiden zwischen "echter" Gefahr und normalen Alltagsherausforderungen. Dieses Ungleichgewicht ist nicht permanent, aber es braucht Zeit und oft professionelle Hilfe, um es wieder zu korrigieren.

Neurotransmitter-Ungleichgewicht bei Burnout Stress Darstellung des Neurotransmitter-Chaos bei Burnout: Dopamin, Serotonin, GABA und Noradrenalin im Ungleichgewicht durch chronische Erschoepfung und Stress in Basel. Neurotransmitter bei Burnout Gesund vs. Erschöpft Gesundes Niveau Bei Burnout 💪 Dopamin Motivation Belohnung 💪 Erschöpft Serotonin Stimmung Wohlbefinden Niedrig 🌱 GABA Entspannung Beruhigung 🌱 Geschwächt ⚠️ Noradrenalin Alarm Wachsamkeit ⚠️ Überhöht! Das neurochemische Ungleichgewicht führt zu Erschöpfung und Übererregung

Bei Burnout geraten die wichtigsten Neurotransmitter aus dem Gleichgewicht: Dopamin, Serotonin und GABA sind erschöpft, während Noradrenalin dauerhaft überhöht ist. Dies führt zum typischen Zustand von Erschöpfung bei gleichzeitiger innerer Unruhe.

Der Gehirnnebel: Warum denkst du wie durch Watte?

Vielleicht ist dir der Begriff "Brain Fog" oder Gehirnnebel schon begegnet. Es ist dieses Gefühl, als würde dein Kopf in Watte gepackt sein. Gedanken bewegen sich langsam und zähflüssig, wie Honig an einem kalten Tag. Du suchst nach Worten, die früher mühelos kamen. Du stehst vor Aufgaben, die früher Routine waren, und fühlst dich wie vor einem unlösbaren Rätsel.

Dieser Gehirnnebel ist nicht "nur" ein Gefühl, sondern ein messbarer neurobiologischer Zustand. Die chronische Entzündungsreaktion, die bei langanhaltenden Stress entsteht, wirkt sich auch auf das Gehirn aus. Bestimmte Immunbotenstoffe, die Zytokine, können die Blut-Hirn-Schranke überwinden und Entzündungsprozesse im Gehirn auslösen. Diese Neuroinflammation beeinträchtigt die Kommunikation zwischen den Nervenzellen und verlangsamt die Denkprozesse.

Zusätzlich verändert sich bei chronischem Stress die Durchblutung des Gehirns. Bestimmte Regionen, besonders der präfrontale Cortex, werden weniger gut mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Es ist, als würdest du versuchen, bei schlechter Internetverbindung zu arbeiten: Alles dauert länger, vieles funktioniert nicht richtig, und du wirst zunehmend frustriert. Dieser Nebel ist ein Schutzmechanismus des Gehirns, ein Zwangsstopp, der dich dazu bringen soll, endlich eine Pause einzulegen.

Neuroplastizität: Dein Gehirn kann heilen

Jetzt kommt die wirklich gute Nachricht: Dein Gehirn ist nicht statisch. Eine der revolutionärsten Entdeckungen der modernen Neurowissenschaft ist die Erkenntnis, dass unser Gehirn ein Leben lang formbar bleibt. Diese Fähigkeit nennt sich Neuroplastizität. Stell dir vor, dein Gehirn wäre wie ein Garten: Was vernachlässigt wird, verwelkt, aber mit der richtigen Pflege kann alles wieder aufblühen. Selbst ein verwilderter Garten kann wieder zu einem blühenden Paradies werden, wenn man die richtigen Bedingungen schafft.

Diese Plastizität ist keine theoretische Möglichkeit, sondern eine tägliche Realität. Jeden Tag bildet dein Gehirn neue Verbindungen, stärkt nützliche Pfade und baut schädliche ab. Wenn du beginnst, regelmässig zu meditieren, verändert sich messbar die Struktur deines Gehirns. Wenn du neue Fähigkeiten lernst, wachsen die entsprechenden Gehirnregionen. Wenn du bewusst Dankbarkeit praktizierst, werden die neuronalen Netze für positive Emotionen gestärkt. Dein Gehirn ist wie ein Muskel: Was du trainierst, wird stärker.

Selbst nach Jahren des chronischen Stresses und der Erschöpfung können sich neuronale Verbindungen regenerieren. Neue Synapsen können gebildet werden, geschädigte Bereiche können sich erholen, und sogar die Produktion neuer Nervenzellen, die Neurogenese, ist in bestimmten Gehirnregionen möglich. Das bedeutet: Die Veränderungen, die Burnout in deinem Gehirn verursacht hat, sind nicht permanent.

Diese Heilung braucht Zeit, Geduld und oft professionelle Unterstützung, aber sie ist möglich. Menschen, die schwere Burnouts erlebt haben, können ihre volle kognitive Leistungsfähigkeit zurückgewinnen. Manchmal sind sie sogar widerstandsfähiger als vorher, weil sie gelernt haben, die Signale ihres Körpers ernst zu nehmen und achtsamer mit sich umzugehen. Dein Gehirn ist erstaunlich resilient und will heilen. Du musst nur die richtigen Bedingungen schaffen.

Wie du dein Gehirn bei der Regeneration unterstützt

Die Regeneration deines Gehirns nach einem Burnout ist kein passiver Prozess. Du kannst aktiv dazu beitragen, die Heilung zu beschleunigen und zu unterstützen. Schlaf ist dabei wahrscheinlich der wichtigste Faktor. Während du schläfst, wird dein Gehirn gereinigt: Giftstoffe werden ausgespült, Erinnerungen werden sortiert und konsolidiert, und regenerative Prozesse laufen auf Hochtouren. Guter Schlaf ist keine Luxusausstattung, sondern medizinische Notwendigkeit.

Meditation und Achtsamkeitspraxis wirken wie ein Reset-Knopf für dein Nervensystem. Schon wenige Minuten täglich können messbare Veränderungen in der Gehirnstruktur bewirken. Die Amygdala wird kleiner und weniger reaktiv, der präfrontale Cortex wird gestärkt, und die Verbindungen zwischen emotionalen und rationalen Gehirnbereichen verbessern sich. Du lernst wieder, zwischen Gedanken und Realität zu unterscheiden.

Moderate körperliche Bewegung ist wie Dünger für dein Gehirn. Sie fördert die Produktion von BDNF (Brain-Derived Neurotrophic Factor), einem Protein, das das Wachstum neuer Nervenzellen unterstützt. Aber Vorsicht: Bei Burnout kann intensive körperliche Anstrengung kontraproduktiv sein. Sanfte Bewegung wie Spaziergänge, leichtes Yoga oder Schwimmen sind oft hilfreicher als intensives Training. Eine professionelle integrative Hypnose-Therapie kann zusätzlich tieferliegende Stressmuster auflösen und die Regeneration unterstützen.

Dein Gehirn ist nicht kaputt, wenn du ein Burnout hast. Es ist überlastet und erschöpft, wie ein Computer, der zu viele Programme gleichzeitig laufen lässt. Mit der richtigen Behandlung, Geduld und Selbstfürsorge kann es sich vollständig erholen und sogar stärker werden als zuvor.

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Das Verstehen der neurobiologischen Grundlagen deines Burnouts kann unglaublich befreiend sein. Es zeigt dir, dass das, was du erlebst, nicht deine Schuld ist, nicht ein Zeichen von Schwäche oder Versagen, sondern die logische Reaktion eines überlasteten Systems. Gleichzeitig gibt es dir Hoffnung: Dein Gehirn ist zur Heilung fähig, zur Regeneration und zur Rückkehr zu alter Klarheit und Kraft. Mit der richtigen Unterstützung, Geduld und einem tieferen Verständnis für die Bedürfnisse deines Nervensystems kannst du nicht nur heilen, sondern sogar stärker und widerstandsfähiger werden als zuvor. Du erkennst die Warnsignale früher, gehst achtsamer mit dir um und entwickelst Strategien, die dich langfristig schützen. Weitere Einblicke in die Sinnfragen beim Burnout findest du in unserer Artikelsammlung.

Häufig gestellte Fragen zur Burnout-Neurobiologie

Bei Burnout ist das Gehirn chronisch überlastet. Die Stresssysteme laufen permanent auf Hochtouren, Cortisol wird dauerhaft ausgeschüttet und wichtige Gehirnregionen wie der präfrontale Cortex werden geschwächt. Dies führt zu Konzentrationsproblemen, Gedächtnisschwäche und emotionaler Erschöpfung.

Ja, das Gehirn ist dank Neuroplastizität sehr anpassungsfähig. Mit der richtigen Behandlung, ausreichender Erholung und gezielten Massnahmen können sich die durch Burnout verursachten Veränderungen zurückbilden. Neue neuronale Verbindungen können gestärkt und geschädigte Bereiche regeneriert werden.

Der 'Gehirnnebel' entsteht durch chronisch erhöhte Cortisol-Spiegel, die den präfrontalen Cortex beeinträchtigen. Diese Gehirnregion ist für klares Denken, Konzentration und Entscheidungsfindung zuständig. Bei Burnout kann sie nicht mehr optimal funktionieren.

Die Erholung ist individuell unterschiedlich und hängt von vielen Faktoren ab. Erste Verbesserungen können nach wenigen Wochen spürbar sein, eine vollständige neuronale Regeneration kann jedoch mehrere Monate bis Jahre dauern. Wichtig ist eine professionelle Begleitung und Geduld mit dem Heilungsprozess.

Regelmässiger Schlaf, Meditation, moderate Bewegung, eine ausgewogene Ernährung und professionelle Therapie unterstützen die Gehirn-Regeneration. Besonders wichtig sind Stressreduktion, das Erlernen neuer Bewältigungsstrategien und die schrittweise Wiederaufnahme von Aktivitäten.

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